Warum der Homepage-Slider nicht auf deine Website muss

Trotz Beweisen, Rat und Tat und Beratung von allen Seiten meinen immernoch Menschen einen Slider (auch Karussel genannt) auf Ihrer Homepage oder auch Unterseiten einbauen zu müssen. Jeder Marketing-Mensch sollte wissen:

1. Die Slider werden nicht angeschaut, noch geklickt

Die UserInnen haben gelernt, dass das was sie auf der Website suchen sich auf gar keinen Fall in einem dieser Slider befindet. So wie bei der berühmten „Banner-Blindness“, bei der die UserIn die Werbung auf der Seite ausblendet funktioniert das auch bei den Slidern.

Gerade mal 1% der UserInnen klicken auf irgendwas, das sich in diesem Slider befindet! 1% für das wichtigste, prominenteste und größte Ding auf deiner Homepage? Das kann man besser machen.

Ich suche eine Anleitung für meine Waschmaschine bei Siemens und was bekomme ich?

2. Die Slider nerven die UserInnen!

Nicht nur Ignoranz sondern blanker Hass gegen Slider kommt von UserInnen. Die UserInnen mögen das so sehr nicht, dass Sie einen 98-Pixel-großen Font problemlos igorieren können. Das hat diese Studie bei einer Siemens-Seite herausgefunden. Lustig, dass die das immernoch so anwenden.

Es setzt auch der sogenannte Megafon-Effekt ein. Das ist alles so groß, bunt und bewegt sich alles, dass es mir zuviel ist und ich da nicht hingucken kann. Visueller Tinnitus.

Es verwirrt die UserInnen auch. Man schickt eine Vielzahl an Messages, die die UserIn entweder zum Großteil nicht interessieren oder vom deinem Hauptziel deiner Seite (Conversion) ablenken.

3. Nicht Barrierefrei

Menschen mit motorischen Einschränkungen können die Slider nur schwer oder überhaupt nicht bedienen.

Menschen mit kognitiven Einschränkungen können die Anzeigedauer nicht beeinflussen und somit nicht zu Ende lesen. UserInnen aus andern Ländern, die die Sprache nicht so gut können haben das gleiche Problem.

Oft sind die Slider so kompliziert programmiert, dass noch nicht einmal die Maschinenlesbarkeit gegeben ist und somit blinde UserInnen komplett raus sind (Google übrigens auch!). Also Accessibility-technisch: Setzen. Note 6.

4. SEO schädlich

Die Slider verlangsamen auch mit Performance-Optimierung signifikant die Ladegeschwindigkeit deiner Website. Es wird viel Skript geladen und ebenso viele ressourcenfressende Bilder. Das ist extrem schädlich für SEO, da Pagespeed ein großer Faktor ist bei Google.

Oft werden auch „falsche“ Überschriften in den Slidern geladen. z.B. 5x H1 in dem Slider, obwohl nur ein H1 auf jeder Seite sein darf. Das mag Tante Google gar nicht.

Hinzu kommt noch, dass dein eigentlicher Content nach unten rutscht. Das ist nicht nur für SEO schädlich auch:

5. Deine Conversion-Rate sinkt

Solltest du irgendwelche Ziele mit deiner Website verfolgen, und es wäre komisch, wenn dem nicht so ist, wird mir jede CRO-ExpertIn (Conversion Rate Optimization) zustimmen und dir sagen, dass die Erfolgsrate drastisch sinkt mit einem Slider auf der Seite. Jede CRO-Expertin wird dir sagen, dass jeweils eine Seite auch nur ein Ziel verfolgen kann und nicht 5. Und wenn das Ziel noch nicht einmal von der UserIn erblickt wird, erklärt sich das sehr einfach.

Mein Fazit & Empfehlung

Gerade auf der Startseite ist die Versuchung groß einen Slider einzubauen, um die Vielfalt deines Unternehmens oder was auch immer zu zeigen. Das, was du damit erreichst ist aber das Gegenteil. Keine deiner 5 Kommunikationsmaßnahmen in dem Slider erreichen die UserIn, deine Seite wird langsamer, sie wird weniger bei Google angezeigt und das eigentliche Hauptziel deiner Seite wird aktiv verhindert!

Meine Empfehlung für die Startseite wird es immer sein, die UserIn abzuholen. Sie hat gerade etwas gesucht und kommt auf die Website. Jetzt braucht Sie Bestätigung, quasi wie eine Belohnung, dass Sie hier richtig ist. Durch Logo und Design weiß Sie schon einmal wie dein Unternehmen heißt und welcher Look & Feel vermittelt wird. Aber macht ihr auch das, was sie sucht?

Deshalb: 3 bis 4 Sätze, die beschreiben was ihr anbietet oder macht und unterstützend ein Foto dazu, fertig.

So einfach kann es sein.


Aber ich bin Fotografin!

Nein. Auch du nicht.


Beispiel

Hallo, ich bin Phillip und ich erstelle professionelle Hundefotos von deiner geliebten Fellnase. In meinem Kölner Studio freue ich mich über euren Besuch! » Mehr über uns

p.s.: Eine große Leckerliauswahl ist vorhanden!

Mein Hund Paul stehend in einem Plantschbecken.